Presse

Lingener Tagespost: 23.01.2017
Sven Lampe

Landtagswahl 2018

Christian Otten will für die SPD Salzbergen in den Landtag

SalzbergenSalzbergen. Christian Otten möchte in den niedersächsischen Landtag. Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Salzbergen hat bislang als einziger Sozialdemokrat im Wahlkreis Lingen seinen Hut in den Ring um eine Kandidatur für ein Landtagsmandat geworfen.

Zum Wahlkreis Lingen gehören neben der Stadt Lingen die Samtgemeinden Freren und Spelle, die Gemeinden Emsbüren und Salzbergen sowie aus der Grafschaft Bentheim die Samtgemeinde Schüttorf. Ob der 42-Jährige noch einen Gegenkandidaten aus den eigenen Reihen bekommt, ist offen. „Ich bin gefragt worden, ob ich es machen möchte“, setzt der ehemalige stellvertretende Betriebsratsvorsitzende der Salzbergener Raffinerie auf Rückendeckung seiner Genossen: „Ich bin bereit“. Die finale Entscheidung, ob Otten, der seit Jahren als Industriemeister Chemie bei H+R Chempharm arbeitet, ins Rennen um den traditionell „schwarzen“ Wahlkreis Lingen geht, wird bei der Delegiertenversammlung der SPD-Ortsvereine am 23. März fallen.

Salzbergen„Ich bin mir der Schwierigkeit bewusst“

„Ich bin mir der Schwierigkeit bewusst“, macht Otten keinen Hehl aus der Größe seines Vorhabens — auch angesichts der Tatsache, dass die Entscheidung über einen möglicherweise hoffnungsvollen Listenplatz möglicherweise erst im Juni fällt. Doch gleichzeitig zeigt er sich optimistisch, nicht chancenlos zu sein. „Die Karten werden neu gemischt“, sagt Otten mit Blick auf das Ende der Amtszeit von Heinz Rolfes (CDU)bisheriger Vertreter der Region in Hannover. Denn letztlich falle die Entscheidung darüber, wer in den Landtag einziehe, am Wahltag in ziemlich genau einem Jahr. „Und wer meint, jetzt schon das Ergebnis zu kennen, sollte mit der Glaskugel im Circus Roncalli auftreten“, sagt Otten. Aktuell ist das südliche Emsland eine weiße Fläche auf der Karte sozialdemokratischer Mandatsträger auf Landesebene. Die Interessen der hiesigen Region werden quasi vertretungsweise von Gerd Will aus Nordhorn wahrgenommen. Wenn seine Genossen ihn ins Rennen schicken, gehe es zunächst einmal darum, einen guten Wahlkampf zu machen, so Otten im Gespräch mit unserer Redaktion.

SalzbergenRückhalt nicht nur im Ortsverein

Des Rückhalts der SPD in seiner Heimatbasis Salzbergen kann sich Otten sicher sein,. Nun hofft er darauf, auch die Mitglieder der anderen Ortsvereine davon überzeugen zu können, dass er der richtige Kandidat ist: „Im eigentlichen Wahlkampf geht es darum, die Stimmen der SPD zu bündeln“. Wie das gehen kann, zeigten Otten und die Salzbergener Sozialdemokraten bei der jüngsten Kommunalwahl. Im September vergangenen Jahres nahm nicht nur die SPD der CDU einen Sitz im Gemeinderat weg. Auch Otten selber erzielte als alter und neuer stellvertretenden Fraktionsvorsitzender ein positives Wahlergebnis.

SalzbergenWirtschafts- und Bildungspolitik

Zur SPD gekommen ist der langjährige Leiter der 800 Mitglieder zählenden regionalen Ortsgruppe der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) vor nunmehr zehn Jahren. Als Neuling rückte er 2006 in den Salzbergener Gemeinderat nach und verteidigte seitdem zweimal sein Mandat. Erfahrung auf höheren Ebenen hat er auch — als Mitglied des Kreisvorstandes der emsländischen SPD und als stellvertretendes Mitglied im Landesparteirat. Schwerpunkte seiner landespolitischen Arbeit würde er auf die Bereiche Wirtschafts- und Bildungspolitik legen.

Christian Otten Christian Otten, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Salzbergen, möchte für den Landtag kandidieren. Foto: Sven Lampe


Lingener Tagespost: 23.01.2017
Kommentar von Sven Lampe

Christian Otten kandidiert

Christian Otten Landtagskandidatur: Der Schritt verdient Respekt

Kommentar von Sven Lampe

Salzbergen. Christian Otten möchte im kommenden Jahr für die SPD in den niedersächsischen Landtag einziehen. Der Schritt des Salzbergeners verdient Respekt.

Da hat sich der 42-jährige einiges vor die Brust genommen. Der Wahlkreis Lingen ist schließlich nicht gerade das, was man als SPD-Hochburg bezeichnen kann. Seit 2008, als die Lingenerin Elke Müller nach vielen Jahren aus dem Landtag ausschied, wird das südliche Emsland aus SPD- Sicht von der Grafschaft Bentheim vertreten. Letztlich sicherlich kein Zustand, der die emsländische SPD zufriedenstellen dürfte.

der erste Schritt ist getan

Den ersten Schritt hat Otten getan, nun müssen die Parteidelegierten entscheiden, ob sie den 42-Jährigen für geeignet erachten, ins Duell um das Direktmandat gegen einen der beiden potenziellen CDU-Kandidaten als Nachfolger von Heinz Rolfes anzutreten. Das dürfte nicht ganz einfach werden, ist die CDU in der Region doch eine echte Bank. Aber, hey, Bangemachen gilt nicht. Ottens Mut und Bereitschaft sind aller Ehren wert. Und wie wir alle wissen dürften, hält die Politik einige Überraschungen bereit.